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Biologischer Pflanzenbau ohne Pflanzenschutzmittel
- alkalische Gesteinsmehle

Durch eine gezielte Anwendung von Düngemitteln lassen sich Pflanzenschutzmittel vermeiden.
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Trauben und Wein können mit alkalischen Gesteinsmehlen gut vor Schaderregern geschützt werden.
Die Kosten für biologische Pflanzenschutzmittel werden dadurch stark reduziert.
Je nach Schaderreger ist eine Kombination von alkalischer Blattdüngung mit ungiftigen Pflanzenextrakten sehr effektiv, insbesondere manche Pflanzenextrakte im Gegensatz zu Löschkalk das Myzelwachstum hemmen.

Düngemittel wirken oft alkalisch oder sauer.

Aufgrund der alkalischen Wirkung von reinem Löschkalk lassen sich Fungizide einsparen. Löschkalk bewirkt sogar noch mehr.
Auch Bakterien werden, wie man aus der Stallhygiene weiß, mit Lauge abgetötet. Hierzu benötigt man keine große Konzentrationen.
Die Wirkung beginnt bei einer gesättigten Lösung und einem pH-Wert von 12,4.
Unterhalb dieses pH-Wertes sind die Nebenwirkungen auf die Vitalität der Konidien, bzw. Cytoplasmamembran der Schaderreger weitaus geringer, weswegen mit einer
Suspension von > 2,5gr CaO / Liter gedüngt werden sollte.

Sobald der alkalische Dünger längere Zeit der Luft ausgesetzt ist, carbonatisiert er mit Kohlendioxid zu neutralem Kalk und dient fortan der Düngung und Bodenverbesserung.

Sofern die Anwendung von Löschkalk präventiv erfolgt, ist es keine Pflanzenschutzmaßnahme, sondern eine Blattdüngung mit der Nebenwirkung einer Blattdesinfektion.
Der Vorteil dieser Methode ist, dass nur essentielle Gesteinsmehle / Dünger verwendet werden.

 

Warum zerstört Calciumhydroxid Bakterien und Pilzsporen ?

Calciumhydroxid oder Magnesiumhydroxid wirken sehr alkalisch. Werden diese Substanzen in Wasser gelöst, trennen sich Calcium-, Magnesium- und Hydroxylionen. Hydroxylionen reagieren als stark oxidierend wirkende Radikale mit vielen organischen Stoffen, indem sie die Zellmembran und DNA schädigen.
Die meisten Bakterien und Pilze überleben einen längeren Kontakt mit eine Hydroxidlösung/Suspension daher nicht.

Werden Pflanzenzellen durch Löschkalk oder Branntkalk ebenfalls geschädigt ?

Wird Calciumgestein gebrannt, reagiert es danach mit Wasser unter starker Wärmeentwicklung. Aus Branntkalk und Wasser entsteht Löschkalk. Reiner Branntkalk kann daher in höheren Konzentrationen Verbrennungen bei Pflanzen verursachen.

Branntkalk darf aufgrund seiner ätzenden Wirkung nicht in die Augen gelangen!
Branntkalk kann zur Erblindung führen!

Löschkalk verursacht in einer wässrigen Lösung keine Wärmeentwicklung und keine Verbrennungen. Trocknet die alkalische Flüssigkeit durch Verdunstung des Wassers, verbindet sich das Calciumhydroxid mit Co2 aus der Luft.
Zurück bleibt gewöhnliches Kalkgesteinsmehl.

Bei der Anwendung alkalischer Düngemittel führen übermäßige Spritzmengen zur Anhebung des Boden-pH-Wertes. Insbesondere bei Topfkulturen kann das zu Pflanzenschäden führen. Die Kalkmenge zur Blattdüngung sollte niemals die Menge der jährlich benötigten Ausgleichskalkung überschreiten. Der Einsatz von Nebeltechnik reduziert die Anwendungsmenge deutlich.

Erste Versuche mit einer Sandstrahldüse

Gebrannte Gesteinsmehle lösen sich schlecht in Wasser und verstopfen die Düsen herkömmlicher Pflanzenschutzspritzen.. Meine erste Entwicklung nutzte daher den Saugeffekt einer Hochdruck-Sandstrahldüse um das Gesteinsmehl anzusaugen.
Der starke Wasserstrahl wurde durch ein Prallblech entschärft, wodurch bereits eine gute Benetzung der Pflanzenoberfläche erreicht werden konnte.
Der Nachteil dieser Entwicklung war die ungenügende Regulierbarkeit der Düngermenge. Die Ergebnisse bezüglich der Desinfektionswirkung waren jedoch gut.
Blattschäden durch den Wasserstrahl gab es aufgrund des Prallbleches keine.

Bei meinen zahlreichen Versuchen mit verschiedenen reinen und als Düngemittel zugelassenen Löschkalken habe ich nur selten Verbrennungen an Pflanzen feststellen können. Selbst Rhododendron und Zitrusgewächse vertragen eine Calciumhydroxid-Blattdüngung gut. Bei der Blattdüngung von Topfpflanzen ist es wichtig, das die Brühe nicht in das Substrat gelangt. Hierdurch kann der pH-Wert stark ansteigen.

Blattdüngungen sollten grundsätzlich nicht bei diekter Sonneneinstrahlung erfolgen.

Im Vergleich zu Schwefelkalk und Kaliumhydroxid entstehen bei Calciumhydroxid auch bei hohen Temperaturen nur selten Verbrennungen auf den Blattoberflächen.

Den Boden nicht vergessen!

Insbesondere in der oberen Bodenschicht findet man einen großen Anteil von Pilzsporen und bakteriellen Schaderregern. Diese werden beim Bewässern oder bei Regenereignissen auf die Blattoberflächen geschleudert und können daraufhin unsere Kulturpflanzen schädigen.

Eine gesplittete Bodendüngung mit Löschkalk hat mehrere Vorteile:

 

Was bedeutet präventiv nach Prognose?

Bakterien und Pilzsporen sieht man mit dem gewöhnlichen Auge nicht. Erst wenn die Witterungsbedingung optimal sind, vermehren sich pflanzenschädliche Erreger und zerstören dabei pflanzliches Gewebe. Nun sieht man die Infektion anhand der typischen Schadsymptome.
Die Prognose wägt nun ab, wieviele Erreger sich auf der Pflanzenoberfläche befinden und ob die zukünftigen Witterungsbedingung eine Infektion und damit eine Vermehrung fördern.

Bei in vitro Versuchen zur Wirkung von Calciumhydroxid auf Konidien des Apfelschorfs konnten die Erreger 16 Std. nach einer Infektion noch gut abgetötet werden, während 40 Std. nach der Infektion die Wirkung auf Konidien unzureichend war.

Desinfiziert man eine Blattoberfläche bevor günstige Witterungsbedingungen eintreten, kann keine Infektion stattfinden.

Regen transportiert Schaderreger

Regen besteht nicht nur aus Wasser! Das Regenwasser enthält zusätzlich Pilzsporen und Bakterien, die unseren Pflanzen schaden können. Will man auf Pflanzenkulturen keine Pilzerreger und Bakterien, ist eine vorbeugende Blattdüngung während oder kurz nach dem Regenereignisses sinnvoll.

Achtung - Gesteinsmehle haben ungünstige Nebenwirkungen auf Insekten!

Die Bodenoberfläche wird desinfiziert.
Löschkalk tötet pathogene Bakterien und Pilzsporen ab. Geringe Mengen an Hydroxidionen gelangen in den Boden und verbinden Ton-Humuskomplexe miteinander.
Die jährliche Ausgleichskalkung kann auf bspw. 5 Portionen gesplittet werden.
Da bei gesplitteter Ausgleichskalkung in der Regel nur die oberste gut durchlüftete Bodenschicht benässt wird, wird der Kalk oder das Magnesium durch Co2 der Luft größtenteils carbonatisiert.
Ein Ansteigen des Boden-pH über 7, 5 ist bei gesplitteter Ausgleichskalkung daher nicht zu befürchten.

Gesteinsmehle können Insekten schädigen!

Eine Anwendung von Gesteinsmehlen zur Blattdüngung sollte erst nach dem Bienenbeflug durchgeführt werden.

Alkalische Gesteinsmehle, die flüssig ausgebracht werden, töten Kleinstinsekten, wie Milben, weiße Fliege, Blattläuse und Insektengelege teilweise oder gänzlich.
Keine Anwendung wenn sich Nützlinge im Pflanzenbestand aufhalten.

Nichtalkalische tonhaltige Gesteinsmehle wirken, laut Erfahrungsberichten von Anwendern sowohl schädlich auf Schadinsekten, als auch auf größere Nutzinsekten. Die Wirkungsweise ist jedoch noch nicht ausreichend geklärt. Auch neutrale und tonhaltige Gesteinsmehle sollten nicht angewendet werden, wenn sich Nützlinge im Pflanzenbestand aufhalten.

Will man komplett auf Pflanzenschutzmittel verzichten, muss man erst lernen mit Düngemittgel und ungiftigen Pflanzenextrakten richtig umzugehen.

Auch Düngemittel können schädliche Wirkungen haben. Verwenden Sie Düngemittel nur, wenn Sie über die Risiken umfänglich informiert sind.

Beim Arbeiten mit Düngemitteln sollten daher säure- und laugefeste Handschuhe, sowie ein Schutzbrille getragen werden.

Achten Sie darauf nur zugelassene Dünger und Gesteinsmehle oder Pflanzenextrakte zu verwenden!

Für erste Versuche genügt eine Gieskanne, Gesteinsmehl und Wasser.

Von der Theorie zur Praxis - kein leichter Schritt!

 

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Vorträge zu den Themen:
Pflanzenbau, Einsparung von Pflanzenschutzmitteln und Selbstversorgung

Wann nützt eine Düngung mit Löschkalk, wann nützt sie nichts mehr ?

Alkalische Blattdüngung ist eine rein präventive Maßnahme. Löschkalk aus Calcium- und Magnesiumhydroxid hat keine Tiefenwirkung. Sobald ein Pflanzengewebe systemisch befallen ist, kann nur noch eine Ausbreitung des Erregers auf gesunde Pflanzenbestände verhindert werden.

Bei Infektionen sind daher pflanzenbauliche Mittel notwendig, bspw. das Entfernen von infizierten Pflanzenteilen, größte Sorgfalt beim Umgang mit infiziertem Pflanzenmaterial sowie kontaminierter Geräte und Kleidung.

Schritt 2
Mischung der Suspension durch Hochdruckstrahl.
Um ein ausreichende Desinfektionswirkung zu gewährleisten, sollte mit einer Suspension gearbeitet werden, die erst nach dem Düsenausgang gemischt wird.
Die große Wasseroberfläche und Unterdruck um den Hochdruckstrahl führen zu einer optimalen Vermischung des Düngemittels mit dem Wasser.

Schritt 3
Entwicklung eines Akku betriebenen Düngemehldosierers.
Mittels Luftstrom wird Düngemehl durch ein Vernturiventil angezogen und im Luftstrom zum Düsenausgang transportiert.
Mit Hilfe des "Mobilkalkers" kann eine alkalische Blattdüngung mit jedem Hochdruckreiniger realisiert werden. Die Entwicklung wurde frei veröffentlicht und beim Biogründerwettbewerb 2013 vorgestellt.

Schritt 4
Umsetzung der Technik auf ein größeres Format.
In diesem Fall, Test der Reichweite zur Blattdüngung von größeren Gehölzen. Die breite des Strahles und die Anordnung der Düsen sind varriabel.
Das Verfahren ist nicht geschützt und kann von jedem kopiert werden. Dieses Open Source Projekt könnte insbesondere in ärmeren Ländern erhebliche Mengen von Pflanzenschutzmittel einsparen und den Pflanzenbau rentabler machen.

Diesbezügliche Anfragen von NGO'S unterstütze ich gerne!

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